Tatiana Salem Levy
»Eines der wichtigsten Bücher der jüngsten Zeit.«
Revista Pessoa
Vista Chinesa
Aus dem brasilianischen übersetzt von Marianne Gareis
Gebunden ohne Schutzumschlag
128 Seiten
ISBN 978-3-907336-11-3
Warengruppe 1112
Erscheinungstermin: 22. Februar 2022, lieferbar
Rio de Janeiro, 2014. Die Fußballweltmeisterschaft wird in Brasilien ausgetragen, die Olympischen Spiele 2016 werden folgen. Eine Atmosphäre voller Hoffnung und Euphorie prägt die Stadt.
Júlia, eine junge Architektin, ist beauftragt, ein Projekt für das große Sportereignis zu realisieren. Kurz vor ihrer Präsentation im Rathaus läuft die begeisterte Joggerin zum berühmten Aussichtspunkt Vista Chinesa. Plötzlich spürt sie eine Waffe am Kopf und wird in die Tiefen des Regenwaldes gezwungen. Noch während der Mann sie vergewaltigt, rechnet sie mit ihrem Tot. Doch sie überlebt.
Dem persönlichen Schmerz stehen die korrupten Polizeibeamten gegenüber, denen weniger an der psychologischen Lage der jungen Frau gelegen ist als am Erfolg ihrer Fahndung. .Júlia entscheidet, der Polizei nicht mehr zur Verfügung zu stehen. .Jahre später ist sie Mutter zweier Kinder. Sie spürt, sie muss ihnen erzählen, was ihr widerfahren ist, und vertraut sich ihrer Freundin Tatiana Salem Levy an. Gemeinsam machen sich die beiden Frauen an die Arbeit.
Entstanden ist ein Buch, das mit äußerstem Feingefühl und so detailliert wie behutsam die wahre Begebenheit einer Vergewaltigung schildert. Vor dem Hintergrund des von Korruption geprägten Brasiliens wird die politische Dimension der Geschehnisse sichtbar.
»Ein kurzer und nervenaufreibender Roman.«
10.04.2022, Berliner Zeitung, Salim Sellami
»Eine unglaublich intensive und dichte Erzählung.«
18.03.2022, Jüdische Allgemeine, Kevin Zdiara
»Ja, so geht es wohl, wenn man sich gegen die Erinnerung sträubt, ihr aber trotzdem entgegentreten muss; so und nicht anders könnte man sich fühlen; wie schrecklich, vor so einer Aufgabe zu stehen, für die es ja keine Anleitung geben kann! Und wie tröstlich, es in diesem bemerkenswerten Roman Schritt für Schritt erzählt zu bekommen.«
10.03.2022, FAZ, Paul Ingendaay
»Das ist das Großartige und das, was Literatur eben kann: Mit Worten fassen, was nicht auszuhalten ist. (…) Ein schmales Buch, ein umwerfendes Stück Literatur und auch ein Gesellschaftsbild: Intimes wird hier öffentlich und das Persönliche politisch.«
04.03.2022, Deutschlandfunk Büchermarkt, Carsten Hueck
»In der realen traumatischen Geschichte einer jungen brasilianischen Frau spiegelt sich eine jahrhundertealte kollektive weibliche Erfahrung.«
27.02.2022, SWR2, Lesenswert Magazin, Holger Hermann