Totalbeton

Karoline Georges

Totalbeton

»Ein großer und zeitloser Roman.» Veronika Schuchter, Deutschlandfunk

Totalbeton (Sous Beton)
Aus dem Französischen (Québec)
von Frank Heibert
Gebunden ohne Schutzumschlag
144 SEITEN
CA. € (D) 22.00 I CHF 26.00 I € (A) 22.60
ISBN 978-3-906910-92-5
ISBN 978-3-906910-93-2 (E-BOOK)
Warengruppe 1112

Erscheinungstermin: 15. September 2020, lieferbar

Über das Buch

In einem Hochhaus lebt ein Kind mit seinen Eltern – auf engstem Raum in der 5969. Etage. Wir wissen nicht, ob es ein Junge oder Mädchen ist, nicht, wie alt es ist, nicht, in welcher Zeit die Geschichte spielt, die das Kind in direktem, fast unbeteiligtem Ton erzählt. Es ist die Geschichte aller Menschen, die in dieser Zukunft leben. Nur dass dieses Kind neugieriger als alle anderen ist und ergründen will, was sich hinter dem oder eigentlich in diesem Beton verbirgt.

Langsam dringen wir mit dem Kind in »das GEBÄUDE« ein, in seine Poren, seine Nervenbahnen, seine Adern. Schemenhaft verstehen wir allmählich, wie sein Organismus lebt und welch unerhörter Stoffwechsel ihn befeuert. Da gibt es ein Außen, wo Ausgestoßene leben, die alles geben, um wieder hineinzukommen. Wie sie sich dabei gegenseitig massakrieren, wird als disziplinierende Dauersendung auf einen großen Bildschirm in jede Wohnung übertragen. Wer sich dort nicht fügt, wird abgeholt und ausgestoßen. In wessen Auftrag? Man weiß es nicht, nicht einmal, ob es diese unsichtbare Macht überhaupt gibt.

Karoline Georges verbindet Science-Fiction, Naturwissenschaften und Existenzphilosophie zu einer verstörenden Dystopie, in der ein befremdliches Lebensgefühl spürbar wird und sich beim Lesen Maßstäbe verschieben. Das immer Ungeheuerlichere des zunehmend Entdeckten verliert sein Geheimnis nicht, es gewinnt eine eigene Wahrheit, und gerade dieses Paradox wirft uns zurück auf existenzielle Fragen. So konsequent hat uns noch kein dystopischer Roman beunruhigt. Totalbeton kommt einer Erneuerung des Genres gleich.

Pressestimmen

»Eine brutale in Beton gegossene Dystopie (…) »Totalbeton« erforscht eine dystopische Welt auf eine Art und Weise, die den Leser auf einen grausamen, beklemmenden Trip mitnimmt.«
14.11.2021, Tobias Bruns, Philosophenstreik

»Totalbeton« thematisiert eine der wohl grundlegendsten Fragen, den Sinn der menschlichen Existenz. Während der Roman sprachlich sehr überzeugt und eine überraschende Enthüllung aufweist, ist die Lektüre keine leichte Kost. Für philosophisch interessierte und anspruchsvolle Leserinnen und Leser zu empfehlen.
02.03.2021, Marlene Knörr in Buchprofile 1/2021 des Michaelisbundes

»Totalbeton», so heisst dieser so schmale wie grandios erdrückende Roman der Kanadierin Karoline Georges. Dystopien in der Literatur sind ja regelrecht inflationär geworden. Im Vergleich zur kalten Hölle, die Karoline Georges hier entwirft, wirkt so manche dystopische Vision wie der reinste Ponyhof. (…) Zugleich ist das ein ungeheuer sinnlicher Text, konkret bis an die Schmerzgrenze. Karoline Georges verdichtet die Klaustrophobie aufs Äusserste, bis unsere Vorstellungskraft förmlich an der Sprache zerschellt.
28.01.2021, Florian Keller in der WOZ

»Die Kraft des Romans liegt in der Formulierung eines eigenen Willens. In der Eroberung dieses ungekannten Gefühls, das mit allen Mitteln betäubt wurde. Der Mensch will sich spüren und sinnliche Erfahrungen machen, und er sehnt sich sogar dann danach, wenn er nicht mal weiß, dass es das alles gibt. Millionen Tonnen Stein verhindern das nicht. So ist ›Totalbeton‹ ein Buch des menschlichen Albtraums und eines der absoluten Hoffnung.«
27.01.2021, Christiane Lutz, Süddeutsche Zeitung

»Totalbeton ist ein hochphilosophischer Text über das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft. (...) Karoline Georges‘ existenzialistischer Roman ist eine Zumutung im besten Sinne. Statt als Dystopie kann der Roman als Parabel über die Kernfamilie gelesen werden, über den Zwang zum roboterhaften Funktionieren in einem System, das nicht hinterfragt werden darf. Wer sich unterwirft, wird ernährt, alle anderen fallen dem System zum Opfer. Georges verweigert das anheimelnde Gruseln, das Dystopien an sich haben, weil man sich auf seine nicht ganz so schlimme Gegenwart zurückziehen kann und setzt dem eine unauflösbare, existenzielle Beunruhigung gegenüber. Ein großer und zeitloser Roman, für den es trotzdem höchste Zeit war.«
23.10.2020, Veronika Schuchter, Büchermarkt im Deutschlandfunk

»Für mich ist der ›Totalbeton‹ die zentrale Angelegenheit, das Letzte der materiellen Welt, die ultimative, extreme Erfindung, das ultimative Gebäude der Menschheit. (...) Am Ende geht es darum, eine andere Form von Energie im Universum zu erreichen. Und das Gebäude aus Totalbeton ist wirklich die Metapher für alles, was wir als Spezies auf Erden geschaffen haben.«
20.10.2020, Kaoline Georges im Gespräch mit Cornelia Zetzsche vom Bayerischen Rundfunk

»Als habe sich George Orwell in ein Bild von Hieronymus Bosch verlaufen.«
10.10.2020, Sandra Kegel, FAZ (Paywall)

Karoline Georges

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