losfahren

Manal al-Sharif

Losfahren

»Ein intimer und machtvoller Bericht«
Kirkus Reviews

Aus dem Englischen von Gesine Strempel
unter Mitarbeit von Joachim von Zepelin
Gebunden ohne Schutzumschlag

379 Seiten
ISBN 978-3-906910-10-9
Warengruppe 1116
€ (D) 25.00 I CHF 32.00 I € (A) 25.70

Erscheinungstermin: August 2017, lieferbar

Über das Buch

Manal al-Sharif ist eine der wichtigsten Vorkämpferinnen für Frauenrechte in der islamischen Welt.

Ihre aufregende und offene erzählte Lebensgeschichte ist beides, ein Dokument der Unterdrückung und der Befreiung. Als letztes Land der Erde verbietet Saudi-Arabien  den Frauen das Autofahren. Ein Gesetz gibt es nicht, nicht einmal eine religiöse Begründung. Es ist eine Frage der Macht in einer Gesellschaft, in der Frauen weitgehend rechtlos sind und für alle wichtigen Lebensentscheidungen einen männlichen Vormund brauchen, gleichgültig, ob es der Ehemann, der Vater oder der kleine Bruder ist.

Manal al-Sharif hat dieses Vormundschaftssystem und damit die Männer herausgefordert: Die Computerexpertin war es leid, ihren Bruder fragen zu müssen, wenn sie in ihrem eigenen Wagen zu einem Geschäftstermin gefahren werden wollte. Sie setzte sich selbst ans Steuer, ließ sich dabei filmen und stellte dieses Dokument des zivilen Ungehorsams ins Internet. Neun Tage saß sie dafür im Gefängnis. Und es wären wahrscheinlich viele mehr gewesen, wenn nicht ein weltweiter Proteststurm sie befreit hätte. Losfahren erzählt aus erster Hand von diesem Aufstand im Auto, mit dem Manal al-Sharif eine Frauenbewegung in Gang setzte, die den Gralshütern des Patriarchats im Königreich immer mehr zu schaffen macht.

Aber ist viel mehr als das. Selten gab ein Buch so tiefe Einblicke in den streng geregelten Alltag einer saudischen Familie. Offen und eindringlich schildert Manal al-Sharif ihre Kindheit und Jugend, in der sie auf dem Weg war, eine vom Salasfismus beeinflusste radikale Muslima zu werden, die das Elternhaus von »unreiner« Musik säuberte und sogar die Musik-Kassetten ihres Bruders im Ofen einschmolz. Die Helden dieser Generation waren die islamistischen Extremisten wie Osama bin-Laden, die Vorläufergeneration des heutigen Terrors, die den nach ihrem Verständnis zu liberalen Staat auf ihre Weise herausforderten. Am eigenen Leib erlebt Manal al-Sharif die Widersprüchlichkeit des in wenigen Jahrzehnten zu immensem Reichtum gelangten Landes. Trotz bester Schulnoten wurde sie zu Hause immer wieder verprügelt, sie wurde als kleines Mädchen beschnitten, sie musste um ihren Platz an der Uni kämpfen, wo sie getrennt von männlichen Kommilitonen unterrichtet wurde, und als sie bei der staatlichen Ölfirma Aramco gemeinsam mit Männern in einem Büro arbeitete, wurde sie als Flittchen beschimpft. Nach ihrem öffentlichen Protest gegen die Unterdrückung von Frauen musste Manal al-Sharif ihre Stelle wegen endloser Anfeindungen aufgeben und ins benachbarte Dubai auswandern. Mit ihrem fortgesetzten Engagement für Menschenrechte will sie den Frauen ihres Heimatlandes Mut machen, für ihre Selbstbestimmung zu kämpfen: »Ich glaube, dass Kinder nicht frei sein können, wenn ihre Mütter nicht frei sind, Eltern können nicht frei sein, wenn ihre Töchter es nicht sind, Ehemänner können nicht frei sein, wenn ihre Ehefrauen es nicht sind, die Gesellschaft ist nichts wert, wenn Frauen nichts wert sind. Wir kämpfen nicht darum, Auto zu fahren, wir kämpfen darum, unser Schicksal in die Hand nehmen zu können.«

Pressestimmen

»Eine spannende, aufwühlende Lektüre, die zwar die gewaltigen Differenzen unserer Kulturen vorführt, aber noch viel mehr die Hoffnungen und Wünsche, die uns verbinden. Unbedingt lesen!«
16.07.2019, Gisela Fichtl im Münchner Feuilleton

»Eine beeindruckende Lebensgeschichte, die weit über das persönliche Leben der Autorin hinausgeht. So bietet das Buch auch einen tiefen Einblick in das Alltagsleben saudischer Frauen.«
23.12.2017, Doris Hermanns im Frauenmagazin Aviva-Online

»Und Manal landete für zehn Tage im Gefängnis, inklusive Leibesvisitation und Kakerlaken. „Eine der demütigendsten Erfahrungen meines Lebens“, schreibt sie in ihrem Buch Losfahren«
26.10.2017, Chantal Louis in der »Emma« (Paywall)

»Manal al-Sharif beschreibt ihre Welt und damit immer wieder auch unsere.«
14.10.2017, Arno Widmann in der Frankfurter Rundschau

»Schon lange habe ich mich gefragt, wie es in einer Familie zugeht, die nach strengen Regeln des Islams lebt. Niemand konnte mir z.B. darüber Auskunft geben, wie eine Mutter ihrer Tochter den Übergang vom Mädchen zur Frau und die entsprechende Veränderung des Lebensstils erklärt. Manal al-Sharif beschreibt auch diese Erfahrung in ihrem jungen Leben in aller Ausführlichkeit.«
12.10.2017, Judith Stamm auf Seniorweb.ch

»Selten gab ein Buch so tiefe und drastische, so lebendige und erschreckende Einblicke in den streng geregelten Alltag einer heutigen saudischen Familie.«
07.10.2017, Vorarlberger Nachrichten

»Das Buch ist in einer sehr unaufgeregten, reflektierenden Sprache geschrieben. Es ist zugleich die Geschichte der Unterdrückung wie der Hoffnung und Befreiung.«
10.10.2017, Buchtipp von Philipp Tingler im Literaturclub des SRF-Fernsehens

»In ihrem hochspannenden Buch „Losfahren“ schildert die Aktivistin nicht nur ihren Kampf für das Recht der Frauen, Auto zu fahren. Vielmehr zeigt sie anhand ihrer eigenen Biografie die allgemeine Ungleichbehandlung der Frau in diesem salafistisch geprägten Staat auf.«
04.10.2017, Tobias Wenzel in der »Lesart« im Deutschlandfunk Kultur

»Manal al-Sharif ist die Stimme einer verdeckten weiblichen Revolution, die längst begonnen hat.«
03.10.2017, Cornelius Wüllenkemper im Deutschlandfunk

»Al-Sharif schreibt weder weder wehmütig noch kämpferisch.«
28.09.2017, Katharina Erlenwein, Nürnberger Nachrichten

»Dieses Buch macht wütend und fassungslos.«
06.09.2017, Julia Westlake, Bücherjournal im NDR Fernsehen

»Ein hochinteressantes Buch«
30.08.2017, Bayerischer Rundfunk BR2

»Das liest sich richtig spannend (....), eine echter Augenöffner (...) Fassungslosígkeit ist da beim Lesen garantiert.«
29.08.2017, Mario Scalla auf hr2

»Ihr Leben zeigt, was es heißt, eine Frau zu sein in Saudi-Arabien. Obwohl sie seit ein paar Monaten in Australien lebt, hat sie damit nicht abgeschlossen. Von Sydney aus steht sie in Kontakt zu den Frauen, die ihren Kampf weiterführen.«
28.08.2017, Leonie Feuerbach im FAZ Magazin August 2017 (Online am 28. August 2017)

»Wie der saudische Alltag aussieht, was an den Schulen und Universitäten gelehrt wird und wie es in den Familien zugeht – all das ist jenseits der Grenzen des mächtigsten arabischen Landes so gut wie unbekannt.«
27.08.2017, Silke Mertins in der NZZ am Sonntag

»Selten gab ein Buch so tiefe Einblicke in den streng geregelten Alltag einer saudischen Familie.«
16.08.2017, Barbara Barkhausen in der WAZ

»Offen und eindringlich schildert Manal al-Sharif ihre Kindheit und Jugend, in der sie auf dem Weg war, eine radikale Muslimin zu werden.«
15.08.2017, Barbara Barkhausen im Hamburger Abendblatt

»Frauen am Lenkrad des eigenen Lebens ist das Motto ihrer Kampagne. Manal al-Sharif hat ein Signal gesetzt, einen Anfang gemacht. Inzwischen folgen ihr viele.«
13.08.2017, Andreas Lueg im ARD-Magazin ttt – titel, thesen, temperamente

»Diese mutige Araberin, die im australischen Exil lebt, weiß besser als die meisten Manager, was Autos eigentlich bedeuten.«
12.08.2017, Alfons Kaiser, leitender Redakteur FAZ-Magazin

»Losfahren, so hat sie auch ihre Autobiografie genannt. (...) Sie ist zugleich das Porträt einer Gesellschaft geworden, die sonst verborgen bleibt hinter dichten Vorhängen, die Saudis vor ihre Fenster zu hängen pflegen.«
Nina May, Hannoversche Allgemeine (Redaktionsnetzwerk Deutschland)

Manal al-Sharif

manal-al-sharif
Foto: Maha Nasra Eddé
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