Eiskalter-Sueden

Nicola Lagioia

Eiskalter Süden

»Eine Naturkunde des Verbrechens, komplex und Barock.«
Tobias Gohlis in der ZEIT

Aus dem Italienischen von Monika Lustig
Gebunden ohne Schutzumschlag

528 Seiten
ISBN 978-3-905951-89-9
Warengruppe 1112
€ (D) 28.00 | CHF 34.00 (UVP) | € (A) 28.80

Erscheinungstermin: September 2016, lieferbar

Über das Buch

Nackt und bleich und blutüberströmt durchstreift eine junge Frau barfüßig die vom Mond nur schwach beleuchtete süditalienische Landschaft Apuliens. Längs ihrer Beine sind Striemen zu erkennen, Blutergüsse an den Hüften, das Gesicht geschwollen. Als sie endlich die Straße erreicht, sind die Scheinwerfer eines Lastwagens das letzte, was sie sieht.

Ein vom Vater selbst, dem aus dem Nichts zu Reichtum gelangten Bauunternehmer Vittorio Salvemini, als Selbstmord verschleierter Mord an seiner eigenen Tochter wird zum Kulminationspunkt einer aus Gier, Gewalt, Korruption und Erpressung aufgebauten Karriere. Es ist am Ende der Bruder, der seine Schwester rächen und den Vater vernichten wird.
Nicola Lagioia seziert in EISKALTER SÜDEN mit wuchtiger und immer wieder auch behutsamer Sprache die dunkelsten Seiten der menschlichen Natur, die bei der unaufhaltsamen Jagd nach Macht, Ansehen, Geltung und Reichtum vor keinen Auswüchsen und Perversionen zurückschreckt. Indem er in diesem Meisterwerk Familienroman – mit all den verqueren gegenseitigen Abhängigkeiten der Figuren – und spannungsgeladenen Thriller miteinander verschränkt, liefert er ein erschreckend aktuelles und gleichzeitig fast mythisches Bild der italienischen Gegenwartsgesellschaft.

Lagioias Roman ist auch Teil eines literarischen Aufschreis einer jungen Generation italienischer Autoren, gegen eine Generation, die das Land und seine Bewohner mit Spekulation und Korruption unterwandert und damit das Gemeinwesen zerstört hat. Trotz aller Gewalt, Niederträchtigkeit und Ignoranz schimmert in seinem Roman immer auch ein literarischer Humanismus als verlorene Gegenwelt durch.

Pressestimmen

»Nicola Lagioia ist hierzulande noch unbekannt. Das dürfte sich mit »Eiskalter Süden« ändern. Mit großer erzählerischer Kraft und epischer Breite entwickelt er die Geschichte der Salveminis und ihres Umfelds.«
26.07.2017, Fokke Joel im Neuen Deutschland

»Ein bitterer Gesellschaftsroman, der skalpellscharf seziert (...) expressionistisch wuchernd, eiskalt und abstrakt, bildhaft...«
27.03.2017, Georg Patzer auf literaturkritik.de

»Stück für Stück erweitert sich der Familienroman zu einem Bild der Gesellschaft während und nach der Ära Berlusconi. Lagioia führt dem Leser ein niederschmetterndes Panorama vor.«
20.01.2017, Sabine Peters im Büchermarkt des Deutschlandfunks

»Eiskalter Süden« ist eine Naturkunde des Verbrechens, komplex, barock und unergründlich.«
12.01.2017, Tobias Gohlis in der ZEIT

»Dieser wilde, ausladende Roman (ist) eine Entdeckung, die dem kleinen Secession Verlag nicht hoch genug anzurechnen ist. (...) Was in dem Land schiefläuft: der reale und metaphorische Giftmüll unter schönen Oberflächen, die Altlasten der Ära Berlusconi, der moralische Bankrott sich um jeden Preis bereichernder Patriarchen – gerade in seiner entschiedenen Literarizität erfährt man darüber im Werk des 1973 in Bari geborenen Nicola Lagioia mehr als in hundert politischen Kommentaren.«
23.12.2016, Stefan Kister, Stuttgarter Zeitung

»Lagioias vierter Roman, der nun als erster in deutscher Übersetzung vorliegt, ist ein grandioses Sittengemälde aus dem Süden Italiens.«
15.10.2016, Peter Kohl, Badische Neueste Nachrichten

»Das Elektrisierende des Anfangs hält über fünfhundert Seiten lang an (...). Mit der Präzision eines Insektenforschers nimmt sich Nicola Lagioia in diesem so düsteren wie erhellenden Roman sein Land vor.«
28.11.2016, Maike Albath in der Süddeutschen Zeitung

Nicola Lagioia

200×300
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