Sabine Scholl
Gebunden ohne Schutzumschlag
303 Seiten
ISBN 978-3-905951-81-3
Warengruppe 1112
€ (D) 25.00 I CHF 28.00 (UVP) I € (A) 25.80
Erscheinungstermin: Februar 2016, lieferbar
Antonia »Toni« Mayringers Leben liegt in Trümmern: Ihr geschiedener Mann Georg hat in Japan eine neue Familie gegründet. Ihre befristete Professur an der Universität soll nicht verlängert werden. Die Freundin Sascha drängt nach Monaten in psychiatrischer Behandlung mit Macht zurück in Tonis Leben. Aus der Affäre mit dem Hausmeister will keine Beziehung werden. Und Kiki, die neunzehnjährige Tochter, flüchtet vor dem Leben in den Hedonismus sozialer Netzwerke. Georg, verunsichert durch die Reaktorkatastrophe von Fukushima und mehr noch dadurch, wie Regierung und Gesellschaft in Japan deren verheerende Folgen leugnen, erlebt seine eigene Entwurzelung. Immer fremder scheinen ihm die neue Heimat und die Ehe mit Ryo, die keine Zweifel an der offiziellen Darstellung duldet. Aus der zunehmenden Isolation betrachtet er die Trümmer eines Landes, die von diesem Land selbst nicht gesehen werden wollen.
Allein Anniko und Bela, ein befreundetes Künstlerpaar, das in den Achtzigerjahren aus Ungarn in ein anderes Leben floh und nun einen Selbstversorger- hof und eine Hundezucht in der Uckermark betreibt, strahlen für die frühere Familie noch so etwas wie ein Zuhause und eine gelungene Existenz aus. Doch auch die Idylle auf dem Land durchziehen Spuren des Zerfalls. Sabine Scholl verwebt in ihrem neuen Roman Schicksale von Menschen, die den Halt verloren haben – aus der Bahn geworfen von persönlichen wie globalen Katastrophen und Zusammenbrüchen – und entfaltet dabei ein Panorama des »Danach«. Wie überhaupt lässt sich ein Leben noch einrichten, wenn die Unsicherheit zum beherrschenden Moment wird? Mit ebenso knapper wie klarer Sprache bohrt sie immer tiefer in die zerklüfteten Seelen-landschaften ihrer Figuren und fördert dabei eine Existenzweise zutage, in der die Flucht vor der eigenen und der gesellschaftlichen Wirklichkeit zum beherrschenden Moment einer aus den Fugen geratenen Welt wird.
»Für mich war es einer der beeindruckendsten Romane des letzten Jahres.«
01.02.2017, Jan Kuhlbrodt, Schriftsteller, im Literatenfunk
»Die Füchsin spricht schlau und reflektiert von scheinbar gegensätzlichen emanzipatorischen Kräften: Selbstermächtigung und Solidarität.«
27.08.2016, Nadine Kegele im Standard
»Als ich das dritte Mal nach Japan kam, nach der Katstrophe, hatte ich das Gefühl, dass sich sehr viel verändert hat für die Menschen und für mich in der Begegnung mit den Menschen.«
12.08.2016, Sabine Scholl im Gespräch mit Achim Schmitz-Forte in der Sendung »Bücher - Autoren im Gespräch« auf WDR 5
»Sabine Scholl verwebt in „Die Füchsin spricht“ japanische Motive, vertrackte Freundschaftsgeschichten und die Erfahrungen als Frau in einem akademischen Arbeitsumfeld zu einem brillanten Gegenwartsroman.«
26.05.2016, Jana Volkmann in der Buchkultur, Juni/Juli 2016
»Eine kleine Hoffnung blitzt gegen Ende auf: Wo es keine sicheren Erfolgsrezepte mehr gibt, kann man sich lustvoll in den verschiedensten Dingen ausprobieren. Ein tolles Buch und eine Autorin, die viel mehr Aufmerksamkeit verdienen würde.«
19.05.2016, Sebastian Fasthuber »Falter«
»Sabine Scholl begibt sich mit dem Frauenthema auf schwieriges, literarisch gut beackertes Terrain. Sich dort zu positionieren, ist nicht einfach. Entsprechend viel muss der Roman nun leisten – und das tut er.«
08.05.2016, Susanne Schaber in der OE1-Sendung ex Libris
»Sabine Scholl schreibt in klarer, präziser Sprache und in ansprechender Form – fünf Kapitel sind in kurze Abschnitte gegliedert, die pointierten Überschriften von "weeping song" über "Das verborgene Zimmer", "Die personifizierte Sorge", "Rock Hard" bis "Pumiland" haben Witz und wecken verlässlich die Lust zum Weiterlesen.«
03.05.2016, Sabine Schuster im Online-Buchmagazin des Wiener Literaturhauses
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