Jérôme Ferrari
Aus dem Französischen übersetzt von Christian Ruzicska und Paul Sourzac
Gebunden ohne Schutzumschlag
133 Seiten
ISBN 978-3905951653
Warengruppe 1112
€ (D) 19.95 | CHF 27.90 (UVP) | € (A) 20.60
Erscheinungstermin: Februar 2015, lieferbar
Helgoland, frühe Zwanziger Jahre: Werner Heisenberg formuliert die Theorie der Unschärferelation und hebt damit die Gesetze der klassischen Physik ebenso aus den Angeln wie das über Jahrhunderte wissenschaftlich geschärfte Weltbild. Ausgehend von dieser Verunsicherung macht Jérôme Ferrari in seinem Roman Verbindungslinien sichtbar, die seitdem Physik und Wissenschaft, Sprache und Literatur, Kultur und Politik, Wirtschaft und Gesellschaft erschüttern. Er schildert, wie die Nationalsozialsten die Sprache vergiften und mit ihrem Terror das politische und kulturelle Leben bis in den tiefsten Kern zersetzen, wie Wissenschaftler eine Dekade später die erste Nuklearbombe in New Mexico testen und keine vier Wochen später der Tod sein neues Gesicht in Hiroshima zeigt, wo die Mächte aus dem Inneren des Atoms kaum einen Schatten von den Menschen übrig lassen, und wie im neuen Millennium Dubai zu einer im Rausch des Wachstums berstenden Stadt wird, ein kaltes, Energie verschlingendes Monstrum, das sich ganz der Ideologie der Machbarkeit hingibt, mit der etwas so schnell entsteht, wie es in der Krise vergeht. Mit der Kraft der Metapher und dem notwendigen Schweigen spannt Ferrari einen poetischen Bogen über die Auflösungsprozesse und Entgrenzungen der vergangenen hundert Jahre. Entlang des streitbaren Lebens von Werner Heisenberg – von seiner bahnbrechenden Entdeckung über seine Verstrickung mit dem Nationalsozialismus, die Internierung in Farm Hall bis zu seiner berühmten Münchener Rede 1953 – beschreibt er, wie dem Menschen die Welt entgleitet und wirkmächtige, unkontrollierbare Prozesse Wirklichkeiten und Wahrheiten produzieren.
»In Quantenphysik steckt Literatur«, Interview mit Julian Weber (taz) vom 1. März 2015
»Ein Roman holt die Erkenntnisse aus der Quantenmechanik von Werner Heisenberg in die Gegenwartsliteratur.«
08.07.2016, Barbara Strahm in der Würzburger Tagespost
»Der Roman ist »ein schönes Beispiel für die Nähe von Dichtung und Physik, die beide Versuchen, die Wirklichkeit zu beschreiben. Dort, wo eine Ungleichung ein Prinzip auf den Punkt bringt, kann die Literatur ausloten, was durch Präzision ausgeblendet wird.«
15.12.2015, Klaus Mecke im Physik Journal 12/2015
»Der Goncourt-Preisträger von 2012, Jérôme Ferrari, unternimmt es in seinem neuen Roman auf faszinierende Art und Weise, sich einem dieser berühmten Physiker des letzten Jahrhunderts anzunähern.«
15.11.2015, Theo Byland auf dem Blog Literaturclub
»Ein ebenso unprätentiöser wie bedeutender Versuch, das Wesen der Dinge zu begreifen.«
11.11.2015, Hunert Winkels, Deutschlandfunk
»Jérôme Ferrari hat ein ungeheuer sicheres Gespür für Ambivalenzen, die in erzwungener Gesellschaft zu knistern beginnen. »Das Prinzip« ist ein souverän geschriebener Roman, ideologiefrei, poetisch und lebensklug – ein Chef d’ouevre.«
10.08.2015, Sigrid Brinkmann in der Sendung Büchermarkt im Deutschlandfunk
»Es ist unbedingt lesenswert, wie Ferrari auf gerade einmal 130 Seiten Aspekte von Heisenbergs Leben mit Fragen seiner Theorie kunstvoll verflicht und diesen Heisenberg-Plot bricht in der Optik von mehr oder weniger an Ferraris eigenen Lebensstationen angelehnten Erfahrungen des Erbebens gewisser Weltvorstellungen, die zuvor stabil und sicher schienen.«
24.07.2015, Bernd Blascke auf literaturkritik.de
»„Ich bin Ihren Kämpfen fern, Ihrer Erschöpfung fern“, schreibt Jérôme Ferrari, doch gelingt es ihm, die zwischen Entsetzen und Beglückung schwankende Verfassung Heisenbergs für uns Heutige wachzurufen. Und das, ohne Seelenschau zu betreiben.«
23.05.2015, Sigrid Brinkmann im Büchermagazin Diwan des Bayerischen Rundfunks
»Die Widersprüchlichkeit im Verhalten Heisenbergs löst Ferrari nicht auf; er moralisiert nicht. Er nähert sich dem Phänomen auf literarische Weise.«
25.04.2015, Harald Klauhs, Die Presse
»Bestimmte Sätze sind so schön, dass man sie mit Genuss mehrmals liest. Das ist auch den deutschen Übersetzern zu verdanken.«
16.03.2015, Ruthard Stäblein in der Lesart auf Deutschlandradio Kultur
»Jérôme Ferraris neuer Roman ist die konsequente Fortsetzung eines monumentalen Gesamtwerkes, mit dem der Autor die einzigartige Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts literarisch-philosophisch zu ergründen sucht.«
11.03.2015, Florian Keisinger auf www.Fixpoetry.com
»Ein kluges und elegantes Buch, »das Jérôme Ferrari mit „Das Prinzip“ geschrieben – und sein Verleger kongenial ins Deutsche übertragen hat.«
Claudia Kramatschek auf WDR3 in der Sendung Mosaik/Passagen
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